Schwere See: Unternehmenskommunikation in China

Seefahrer haben die Ozeane dieser Welt Jahrtausende gekreuzt, bevor sie neue Kontinente erreichten. Fast genauso lange brauchten westliche Unternehmen, um in die Märkte Chinas vorzustoßen und deren turbulente Gesetzmäßigkeiten zu meistern. Doch das Abenteuer lohnt sich, denn der Markt in China boomt. Allein im Jahr 2001 investierten dort ausländische Großkonzerne und mittelständische Unternehmen 40 Milliarden US-Dollar, Tendenz steigend.

Standen ausländischen Investoren im Reich der Mitte bis vor kurzem noch gesetzgeberische Willkür, hohe Handelszölle und der Zwang zu Joint Ventures mit chinesischen Firmen im Wege, hat der Beitritt Chinas zur Welthandelsorganisation (WTO) Anfang 2002 diese Hürden zumindest auf dem Papier beseitigt. Seitdem schnuppern Dienstleister, Handels- und Telekommunikationsunternehmen Morgenluft.

Der Zeitpunkt für ein Engagement im weltgrößten Wachstumsmarkt ist günstig. Zwar gehören von den 1,3 Milliarden Chinesen „nur“ 100 Millionen der kaufkräftigen Mittelschicht an, doch ihre Zahl steigt stetig. Um diese Gruppe zielgerichtet anzusprechen oder sich einer breiten Öffentlichkeit erstmals bekannt zu machen, braucht jedes Unternehmen ein maßgeschneidertes Kommunikationskonzept. Gerade für ausländische Unternehmen ist dies aus zwei Gründen besonders wichtig: Zum einen legt ein schier undurchdringlicher Verordnungsdschungel sowie eine enge Verflechtung wirtschaftlicher und politischer Interessen möglichen Investoren viele Steine in den Weg. Ein guter Draht zur Regierung ist daher für jedes Unternehmen lebenswichtig. Zum anderen erschweren kulturspezifische Verhandlungsgewohnheiten der chinesischen Partner reibungslose Geschäftsabschlüsse.

Einige Tipps, die Ihre Geschäfte voranbringen:

Freiwilliges soziales Engagement ausländischer Investoren öffnet gerade bei Beamten viele Türen. Konzepte zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit oder die Unterstützung des öffentlichen Gesundheitssystems erleichtern eine Annäherung ebenso wie die Aussicht auf Technologie-Transfer.

Chinesen sind Patrioten. Deswegen: Egal wer der Verhandlungspartner ist – ein Regierungsbeamter oder ein chinesischer Geschäftsmann – liefern Sie glaubwürdige Beweise dafür, dass Ihre Investition eine freundschaftliche Wohltat für den chinesischen Markt ist und keinesfalls eine feindliche Invasion.

Auch die Zusammenarbeit mit Journalisten folgt in China anderen Regeln als im Westen. Sie erwarten von Seiten des Unternehmens stärkeres Entgegenkommen, als es hier zu Lande üblich ist. Angemessene Fahrtkostenentschädigungen oder Geschäftsessen sowie die Aufmerksamkeit des Geschäftsführers sorgen bestimmt für einen guten Draht zur ansässigen Presse.

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