Guerilla-Marketing hört sich nach rücksichtslosen, aufdringlichen Werbeaktionen an. Tatsächlich war es in den Anfängen um 1965 eine auf Angriff ausgerichtete Strategie gegen Mitbewerber, die hauptsächlich von kleinen und mittelständischen Firmen gegen überlegene Großunternehmen angewandt wurde. Hierbei wurde regelrechtes Antimarketing betrieben, um den Wettbewerber in der Ausführung seiner Geschäftstätigkeit einzuschränken und zu behindern. Heute zielt Guerilla-Marketing im Kern darauf ab, wie ein Guerilla-Kämpfer Interesse zu erregen durch außergewöhnliche, überraschende, originelle und unterhaltsame Aktionen und Ideen. Und das, wenn möglich, durch den Einsatz eines kleinen Budgets. Kurz: Aufmerksamkeit in der Zielgruppe zu erreichen bei minimalem Kostenaufwand.

Mittlerweile ist Guerilla-Marketing zu einer Option für Firmen jeder Größe geworden und wird immer beliebter. Das Antimarketing steht nicht mehr im Vordergrund, sondern eher der Mut zum Unkonventionellen und Einfachen.

Beispiel: Panzerknacker unterwegs

Ein Unternehmen entwickelt eine Software zum Download, die es dem User ermöglicht Geld zu verdienen, wenn er sich während des Surfens im Internet Werbung anschaut. Guerilla-Experten dachten sich folgende Aktion zur übergreifender Bekanntmachung aus: 180 Promotoren in Panzerknacker-Montur stürmen ohne Vorankündigung die Hörsäle deutscher Hochschulen und werfen mit Geldscheinen um sich. Auf den Scheinen sind knapp Produkt und Nutzen für den Kunden erklärt. Etwa 5 Minuten dauert die Aktion, dann werden die „Panzerknacker“ von Pseudo-Polizisten festgenommen.

Schmale Gratwanderung

Grundsätzlich ist Guerilla-Marketing mit Vorsicht zu betrachten, denn die Methoden sind teilweise nicht seriös. Guerilla-Marketing bewegt sich auf einem schmalen Grad zwischen Aufmerksamkeit und illegaler Aufdringlichkeit. Zudem stellt sich die Frage nach der Langzeitwirkung einiger Maßnahmen. In Maßen kann Guerilla-Marketing eine Alternative oder vielmehr interessante Komponente im Marketing-Mix sein. Oberste Priorität ist aber: Gut überlegte Organisation, und vor allem müssen die geplanten Aktionen zum Produkt und zur Zielgruppe passen.

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